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Trumps Zollpolitik: Polnische Unternehmen vor neuen Handelsherausforderungen

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Die Vereinigten Staaten und die Europäische Union haben eine Einigung über ein Handelsabkommen erzielt. „Die Zollpolitik der Regierung von Präsident Donald Trump bringt grundlegende Veränderungen in der Architektur des Welthandels mit sich“, kommentiert Joanna Porath, Inhaberin der Zollagentur AC Porath.

Gemäß der Vereinbarung wurde ein Zollsatz von 15 Prozent auf den überwiegenden Teil der EU-Exporte in die USA festgelegt, darunter auch für Autos. Beide Seiten heben die Zölle auf Flugzeuge, bestimmte Chemikalien, Generika und landwirtschaftliche Produkte auf.

Risiken für polnische Branchen

 

Polen ist als aktives Mitglied der europäischen Exportkette direkt von den Folgen der US-Politik betroffen. Zu den polnischen Produkten, die von den neuen Zollsätzen am stärksten betroffen sein werden, gehören unter anderem:

  • Stahl, Aluminium und Metallkomponenten
  • Teile für Maschinen und Fahrzeuge
  • Möbel, Holzprodukte und Haushaltsgeräte

„Die Metall- und Maschinenindustrie – Sektoren, die seit Jahren das Aushängeschild des polnischen Industrieexports sind – könnten an vorderster Front getroffen werden. Der Export von Stahlhalbzeugen, Konstruktionen und Maschinenteilen könnte praktisch von einem Tag auf den anderen zum Stillstand kommen, weil die neuen Zölle die bisherige Wirtschaftlichkeitsrechnung verändern und zum Ausschluss polnischer Produkte vom US-Markt führen könnten“, erklärt Joanna Porath.

Ebenso besorgniserregend ist die Lage in der Möbelbranche. Polen gehört seit Jahren zu den führenden Möbel-Exporteuren in die USA. Die Preiswettbewerbsfähigkeit, die durch effiziente Logistik und hohe Produktqualität erreicht wurde, könnte durch die plötzlichen Zollbelastungen zunichtegemacht werden. Möbel, deren Preis allein aufgrund ihres Ursprungs aus der EU steigt, könnten schneller aus den Regalen der US-Geschäfte verschwinden, als irgendjemand erwartet.

„Am gefährlichsten könnte die Erschütterung der Grundlagen des europäischen Exports sein. Wenn die USA den Import aus Deutschland oder Frankreich einschränken, sind auch polnische Unternehmen betroffen, die als Zulieferer von Komponenten, Halbfabrikaten und Dienstleistungen innerhalb gemeinsamer Lieferketten fungieren. Besonders betrifft dies die Automobil-, Haushaltsgeräte- und Elektronikindustrie. Und da Polen das Versorgungsnetzwerk der westlichen Produktion speist, wird jede Krise bei den großen europäischen Partnern auch an der Weichsel zu spüren sein“, erläutert die Zollexpertin Joanna Porath.

Kostenanalyse und Nutzung von Zollverfahren

 

In dieser Situation sollten polnische Unternehmen aktiv werden. Erstens ist eine gründliche Analyse der Gesamtkosten erforderlich – nicht nur der Produktionskosten, sondern auch von Transport, Zollabfertigung, Lagergebühren und Rücklogistik. Zweitens lohnt sich die Überlegung, die Absatzmärkte zu diversifizieren.

„Die USA sind wichtig, aber sie dürfen nicht die einzige Option sein. Indien, die Golfstaaten und die ASEAN-Länder werden zunehmend attraktiv – nicht nur geografisch, sondern auch strategisch“, fügt Joanna Porath hinzu.

Unternehmen sollten den Einsatz von Sonderverfahren in Betracht ziehen, wie aktive Veredelung (Uszlachetnianie czynne), vorübergehende Einfuhr (czasowy przywóz) oder Zolllagerung (składowanie celne). Diese Instrumente können helfen, Zeit und Flexibilität unter den aktuellen Bedingungen zu gewinnen.

„Im Jahr 2025 wird es entscheidend sein, nicht nur die Veränderungen zu beobachten, sondern aktiv zu reagieren und die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten aufzubauen. Das bedeutet eine enge Zusammenarbeit mit Zollexperten, die nicht nur helfen, die neuen Vorschriften zu verstehen, sondern auch bei der strategischen Planung und im Risikomanagement unterstützen“, betont Joanna Porath.